Inhalt des Dokuments
SILIMOD
- Bisher kleinster elektro-optischer Modulator realisiert als Wellenleiter-Resonator auf Basis photonischer Kristalle mit einer Länge von 8 ?m und einem Querschnitt von 220 x 450 nm.
[1]
- © Copyright??
Die Bewältigung des weltweit stark zunehmenden
Datenverkehrs stellt für unsere Gesellschaft eine zentrale
Herausforderung dar. Um die Datenübertragungskapazitäten weiter zu
erhöhen, werden die Kupfer-basierten Leitungen durch schnelle,
energieeffiziente optische Übertragungssysteme ersetzt. Dabei dringen
optische Systeme immer weiter in die kurzreichweitigen Bereiche, wie
Server-, Computerperipherie- und Chip-Kommunikation vor. Für diese
Massenmärkte sind extrem kostengünstige Lösungen gefordert.
Durch die Integration sowohl photonischer als auch mikroelektronischer
Schaltkreise auf einem einzigen Silizium-Chip lassen sich komplexe
hochintegrierte optische Sender-Empfängermodule (Transceiver)
realisieren, welche für die Schnittstelle zwischen der optischen
Übertragungsleitung und der datenverarbeitenden Mikroelektronik
benötigt werden. Durch Nutzung der hochentwickelten
CMOS-Produktionslinien können Silizium-basierte Transceiver in
großen Stückzahlen zu sehr geringen Modulkosten hergestellt werden.
Die wesentliche Schlüsselkomponente für optische Transceiver ist der
elektro-optische Modulator, der die digitale elektrische Information
in ein optisch moduliertes Signal umwandelt. Bisher konnte für eine
solche integrierte Modulator-Einheit keine kosteneffiziente und
zugleich technisch zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
Dem Team aus Physikern und Ingenieuren des Institut für Optik und
Atomare Physik der Technischen Universität Berlin in Kooperation mit
dem Leibniz-Institut IHP GmbH in Frankfurt (Oder) ist es nun gelungen,
durch ein innovatives Design den bisher kleinsten elektro-optischen
Modulator zu demonstrieren, der Modulationsgeschwindigkeiten von 25
Gigabit pro Sekunde ermöglicht. Die Modulatoren haben eine minimale
Länge von acht Mikrometern und sind damit etwa so groß wie ein rotes
Blutkörperchen. Besondere Merkmale sind ihre hohe
Temperaturstabilität und der äußerst geringe Energieverbrauch. Die
Fabrikationstechnologie des Partners IHP eignet sich in einzigartiger
Weise für die Herstellung photonischer Komponenten in Silizium [2].
Bei erfolgreicher Validierung steht ein zentrales Bauelement für
Photonisch-Integrierte-Schaltkreise zur Verfügung, mit denen sich die
Transceiver der Zukunft realisieren lassen.
pg
ag_wo/forschung/siliziumphotonik/parameter/de/minhilfe/